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Von Coachingzone bis Zamboni

Recherche ist unbestritten eine der wichtigsten Arbeiten, die ein Autor auf seinem Weg zum Buch bewältigen muss. Welche Arten der Recherche ich selbst nutze, soll heute in meinem Artikel aber nicht im Vordergrund stehen, sondern vielmehr ein Thema, zu dem ich Informationen gesucht habe.

Die Begeisterung für Sport hat um meine persönlichen Erbanlagen einen großen Bogen gemacht. Klar, der Mensch braucht Bewegung und unser Körper ist nicht dazu geschaffen, den ganzen Tag im Sitzen zu verleben. Dennoch hat mich das Interesse am Eishockey gepackt in Gestalt eines damals Fünfjährigen, der erstmals auf Kufen über die spiegelglatte Kunsteis-fläche der hiesigen Arena stolperte.

Als Spielermama bekommt man hautnah so einiges an Trainingsabläufen mit, wird vertraut mit der Ausrüstung und dem Spielablauf selbst, lernt begeisterte Fans kennen und besucht mit dem Junior schon mal die Partien der Heim- oder der Nationalmannschaft.

Aber reicht das, um einen Handlungsstrang im Roman mit einem Eishockeyprofi auszustaffieren? Meine Antwort: Jein. Ganz klar liefert die ein oder andere Person Inspiration zu einem Charakter, man weiß um die Schnelligkeit des Spiels, die Stimmung in der Arena, kennt den Muff des Kabinentrakts. Da muss man nichts recherchieren, sondern kann aus der Erfahrung und dem eigenen Erleben schöpfen. Trotzdem galt es einiges an Wissenslücken zu schließen, zum Beispiel war mir nur ein kleiner Teil des Eishockey-Vokabulars bekannt. Auf meiner Suche nach Synonymen zum Wort "Eismaschine" bin ich auf den Begriff "Zamboni" gestoßen.


Gebt es zu: Ihr habt euch bei der Überschrift des Artikels auch gefragt, was das sein soll!

Nun hier die Erklärung dazu: 1949 wurde die Eisbearbeitungsmaschine von einem gewissen Frank J. Zamboni erfunden, dessen Firma zu einem führenden Hersteller in diesem Marktsegment wurde. Dadurch ist sein Name in einigen Sprachen zum Gattungsbegriff für Maschinen zur Kunsteisaufbereitung geworden und wird synonym verwendet oder ersetzt sogar den Begriff. Mega spannend!


Auch interessant: Spielerverletzungen. Videos und Berichte gibt es zu Hauf. Die im Buch beschriebene habe ich tatsächlich gesehen. Autsch! Solche Bilder prägen sich ein. Wie damals der unglückliche Bänderriss von Tennisprofi Michael Stich während des Viertelfinales beim ATP-Turnier in Wien 1995, das ich mit meinem Bruder live im Fernsehen verfolgt hatte.


Man vertieft sich also in seine Gedanken, stöbert durch Videos oder Artikel, kommt von Hundertsten ins Tausendste und merkt häufig gar nicht, wie die Zeit voranschreitet. Meist endet meine Recherche dann mit einem erschrockenen Blick auf die Uhr.


Gelohnt hat sich der Blick hinter die Kulissen des Eishockeys aber allemal. Und wenn wir ihr noch nie ein Spiel live erleben konntet, lege ich euch das wärmstens ans Herz.










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