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Alles eine Frage des Namens - Teil I

Schon seit einiger Zeit mache ich mir Gedanken über die Sache mit dem Pseudonym. Warum ich mich damit beschäftige und woher die Frage kommt, die mich bewegt, möchte ich euch hier kurz erklären.


Hanna Wagner ist nicht mein Name, nur der Name, unter dem ich meine Bücher veröffentliche und auf Instagram und Co auftrete. Trotzdem spielt dieser Name in meinem Leben eine Rolle, denn er ist nicht einfach aus der Luft gegriffen. Es sind die Namen meiner Großmütter: Kosename der einen in Kombination mit dem Nachnamen der anderen. Für mich die perfekte Wahl. Das Pseudonym klingt natürlich, passt zu meinem Genre und ich fühle mich mit ihm verbunden. Meine Omas waren besonders, obwohl sie sich in keiner Weise glichen. Sie waren völlig verschieden, und ich war so frei und habe sie namentlich vereint.


Warum mache ich mir also Gedanken darum, wenn Namen doch angeblich nur Schall und Rauch sind?


Dazu sollte man überlegen, warum Menschen sich einen Künstlernamen suchen. In meinem Fall liegt die Ursache in meinem Beruf. In meinem Brotjob komme ich mit unfassbar vielen Menschen in Kontakt und ich wollte schlichtweg vermeiden, dass Gerede entsteht.

Ich schreibe Romane. Frei erfundene Geschichten, die aber Szenen enthalten können, die in meinem Beruf zu Konflikten führen könnten. Um diesen Stress zu verhindern, also ein anderer Name.

Das Dilemma ist jedoch damit längst nicht vom Tisch. Ich stehe im Selfpublishing nämlich vor zwei großen Aufgaben. Und damit komme ich zu Teil I meines Beitrages:


Sichtbarwerden


Will ich als Autorin gesehen werden, reicht es nicht, ein Buch auf den Markt zu werfen und auf Gedeih und Verderb darauf zu warten, dass es jemand kauft. Dieser Prozess muss vorbereitet und angekurbelt werden.

Dabei verlangt die heutige Leserschaft geradezu, etwas über die Person hinter dem Werk zu erfahren. Medienpräsenz ist hier das zentrale Schlagwort, und die beginnt beim Autorenfoto im Werk, Informationen über den Schriftsteller auf einer Website mit Bildern und natürlich der geplante Auftritt in den sozialen Netzwerken.

Wie viele Leser tatsächlich auf meine Seite klicken - da bin ich überfragt. Wenn ich nach meinen eigenen Vorliebe gehe, keiner. Ich kann mich selbst nicht erinnern, jemals einen Autor gegoogelt oder seine Website besucht zu haben. Aber in Sachen Website sage ich mir: Besser man hat, als man hätte. Die heutigen Werkzeuge machen den Aufbau einer Seite relativ leicht und die Pflege bedarf keinen größeren Aufwands.

Im Gegensatz dazu schaue ich mir immer das Foto im Buch an. Sorry, zur Zeit blätterst du vergeblich in meinem Buch danach. In der nächsten Auflage kommt eins dazu. Versprochen. Hier erkenne ich anhand meiner eigenen Neugier, dass es schon fast eine Notwendigkeit gibt, sich hier zu präsentieren.

Eine viel größere Herausforderung ist die Sichtbarkeit in den sozialen Netzen. Um diese zu erreichen, bedarf es eines Contentplans und verdammt viel Arbeit. Es ist nicht nur die Zeit, die verrinnt, wenn man seine Graphiken bastelt, man will seinen Post auch mit einem vernünftigen Inhalt füllen. Hier wird gern von Mehrwert gesprochen. Wenn ich also nicht sinnlos Bilder ins Netz ballern möchte, muss ich mir etwas überlegen, was dem User auch etwas gibt.

Zusätzlich zu meinen eigenen Beiträgen, bin ich angehalten auch die der anderen zu würdigen. Ich like, kommentiere, teile und im besten Fall speichere ich einen Beitrag. Und das braucht Zeit. Unmengen an Zeit.

Das aller Schlimmste ist jedoch, dass es mit Posts nicht getan ist. Du brauchst Storys, du brauchst Reels, IGTV, Lives. Ob du willst oder nicht, wenn du im Algorithmus etwas erreichen willst, wenn du deine Reichweite erhöhen, die Aufmerksamkeit von mehr Followern auf deiner Seite haben möchtest, bist du regelrecht gezwungen, vor die Kamera zu gehen, denn das bloße Setzen von Hashtags bewirkt noch lange kein konstantes Wachstum.


Apropos Wachstum. Nach einer längeren Instagram-Pause wächst auch meine Followerzahl stetig weiter. Inzwischen habe ich die 500er-Marke erfolgreich überschritten. Eigentlich wollte ich das mit euch ein wenig feiern, ABER ausgerechnet zu dem Zeitpunkt kam der Ukraine-Krieg. Und ganz ehrlich: Wen kratzt es, dass Hanna Wagner 500 Follower hat, wenn in einem Land tausende Menschen zu Kriegsopfern werden und all ihr Hab und Gut verlieren.


Zurück zu der Sichtbarkeit. Wenn ich also all den Bedingungen folge, zeige ich mein

Gesicht. Wie lange wird es also dauern, bis irgendjemand, den man beruflich oder

entfernt privat kennt, sagt: "Ach, guck mal! Ist das nicht die Dings von der ...?"


... Fortsetzung folgt ...



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