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  • autorinhannawagner

Sei dein eigener Held


Hast du dich schon einmal gefragt, was ein gutes Buch ausmacht? Ist es der Erzählstil, der dich fesselt, oder die Story an sich? Sind es die Figuren mit ihren Ecken und Kanten, mit denen du mitfiebern möchtest?


Wenn man sich als Autor*in mit seinem Werk auf die Reise begibt, erlebt man viele Höhen und Tiefen. Sehr erstaunlich ist, dass man diese wunderbar mit dem dramaturgischen Aufbau eines Buches vergleichen kann.


Obwohl ich im Herzen Bauchschreiberin bin, wage ich mich mit meinem neuesten Projekt ans Plotten. Ich erstelle die Figuren und ihre Entwicklungsbögen, damit auch teilweise die Handlung einzelner Szenen vorab, und zwar nach der Heldenreise.


Schon vor einigen Monaten habe ich dazu "Die Odyssee der Drehbuchschreiber, Romanautoren und Dramatiker" von Christopher Vogler gelesen und für gut befunden. Angelehnt an die Mythologie und ihre Grundmuster skizziert Vogler einen spannungsreichen Aufbau von Texten anhand von zwölf Stationen. Mit Hilfe vieler Beispiele und einer sehr lebendigen Sprache bringt der Autor seinem Leser die Heldenreise näher. Ziel der Heldenreise ist es, den Charakteren eine Entwicklung zu geben, indem sie ihrem Ruf zum Abenteuer folgen. Das passiert natürlich nicht ohne Zögern, Zweifeln und Fehlschlägen. Wäre doch sonst total langweilig und die Geschichte in fünf Minuten erzählt.


Ganz automatisch habe ich angefangen in Filmen die einzelnen Stationen der Heldenreise zu analysieren. Manchmal ist das ganz einfach, oftmals gar nicht so eindeutig. Viele Hollywood-Filme wurden nach diesem Schema aufgebaut und zu Kassenschlagern. Die berühmte Filmschmiede "Disney" glänzt da mit zahlreichen Beispielen.


Ich gebe zu, es ist nicht leicht, einen Charakter entsprechend dieser Stationen zu entwickeln bzw. ihn sich entwickeln zu lassen. Ideen müssen her, auch wenn die Handlung oder das Setting noch nicht gänzlich feststehen. Dabei fixierst du aber immer nur ein Ziel: Den Leser ans Buch zu bannen.


Ob jede Geschichte mit jeder Station der Heldenreise ausgekleidet werden muss, wird unter Autorenkolleg*innen sehr unterschiedlich bewertet. Die einen reden von einem Einheitsbrei, der dadurch entsteht, andere sehen die Heldenreise als ultimatives Heilmittel für alle Romane.


Ich, für meinen Teil, finde diesen Weg zu gehen sehr spannend und reizvoll. Während meiner Arbeit ergeht es mir fast wie meinem Protagonisten und ich erlebe meine eigene Heldenreise mit kleineren und größeren Katastrophen, von himmelhoch jauchzend bis todtraurig - alles dabei. Aber es ist eine Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte.


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